Die Finn Weltmeisterschaft 2022 am Gardasee war durch ihre relative Nähe zum Bodensee eigentlich ein MUSS. Zudem ist der Gardasee natürlich ein sehr schönes Segelrevier. Ich bin also den Samstag vor der Weltmeisterschaft nach Malcesine gefahren, um das Boot aufzubauen, mich einzusegeln und die Vermessung hinter mich zu bringen. Das hat alles soweit auch reibungslos geklappt, ausser, dass mein Ruder 60G zu leicht war – nichts, was eine an die Seite geklebte Flex-Trennscheibe nicht lösen könnte.
Nach einigem Einsegeln und der Eröffnungsfeier ging es am Dienstag mit der Regatta los. Leider hatte es keinen guten Wind – die Ora kam nicht aus der richtigen Richtung und war wenig konstanz, und da die Wettfahrtleitung hier recht unflexibel ist (fest verankerte Tonnen!) wurde nach einem abgebrochenen Start die Flotte wieder rein geschickt.
Am zweiten Tag stand die typische Ora, und ich konnte im ersten Lauf im Mittelfeld segeln. Der zweite Lauf war dann das Highlight der Woche, nach einem guten Start konnte ich erster an der Luvtonne sein – die Profi-Segler haben sich dann zwar trotzdem noch vorbei geschoben, aber mit Platz 12 in diesem Lauf bin ich trotzdem sehr zufrieden. Auch in Lauf 3 hatte ich einen sehr guten Start und war wieder als neunter an der Luvtonne – bin dann aber leider auf dem Downwind im Duell mit meinem Hintermann gekentert und konnte nur noch Schadensbegrenzung betreiben. Am dritten Tag war der Wind ähnlich wie am ersten Tag, aber da die Regattaleitung Angst hatte, weiter in Verzug zu geraten, wurde trotzdem gestartet. Daraus resultierten drei Schweinerennen, die mich leider deutlich nach hinten gespült haben.
Wieder gute Ora, und zwei schöne, lange Läufe konnten gesegelt werden. Ich landete nach nicht so perfekten Starts einmal im Vorderen Mittelfeld, einmal im Hinteren.
Am letzten Tag waren die Verhältnisse wie an Tag 1&3, und bevor das Endergebnis nochmals durch schweinerennen versaut wurde, hat die Wettfahrtleitung es vorgezogen an diesem Tag gar keine Rennen mehr zu fahren. Die richtige Entscheidung!
Insgesamt finde ich mich auf Platz 60 von ca. 130 Finns wieder, ein Ergebnis mit dem Ich Im großen und ganzen zufrieden bin. Außerdem war es ein sehr schönes Event.
Jonas Jung