Langenargen, 20. bis 25. Mai 2015
Nur zwei deutsche Teams sind am Start - und beide kommen aus dem Konstanzer Yacht Club bzw. Schüler-Segel-Club Konstanz.
Ein Hauch von America’s Cup weht am Bodensee, wenn sich die Welt-Elite der Matchrace-Segler in Langenargen trifft, um im spannenden Kampf Boot gegen Boot die Besten zu ermitteln. Gesegelt wird auf sportlichen Kielyachten vom Typ Bavaria 40 S.
Vor der imposanten Kulisse der Uferpromenade liefern sich die Segelprofis interessante Wettkämpfe, die von den mehr als 30.000 Zuschauern an den fünf Renntagen mitverfolgt werden.
Die Crew um Tino Ellegast (KYC) mit Arne Gülzow, Tosi Stemmer und Felix Diesch gewannen letztes Jahr die Deutsche Meisterschaft im Match Race und qualifizierten sich damit für die Teilnahme am Match Race Germany in Langenargen.
Eine Wild-Card erhielt auch der Hamburger America’s-Cup-Teilnehmer und Weltumsegler Tim Kröger, der seine Erfahrungen an eine junge Crew weitergeben möchte und daher sich als Mannschaft die Crew um Steuermann Felix Schrimper in Schiff holte.
Die junge SSCK-Mannschaft – Felix Schrimper, Noel Beck, Joni Steinlein und Johannes Voigt – sorgten letztes Jahr mit ihrem zweiten Platz bei der deutschen Matchrace Meisterschaft für Aufsehen in der Match Race Szene.
Die Segler-Zeitung schreibt:
TIM KRÖGER UND TINO ELLEGAST IM MATCH RACE GERMANY
Neben weiteren Teams aus Großbritannien, Slowenien, Kroatien, Australien und Polen starten auch jeweils zwei Teams aus Österreich und Deutschland. „Wir möchten dem heimatlichen Matchrace-Nachwuchs mehr Chancen zum Ein- und Aufstieg in dieser so grundlegenden und attraktiven Duell-Disziplin des Segelsports geben, denn Matchracing-Expertise ist und bleibt auch im Katamaran-Zeitalter einer der wichtigsten Eckpfeiler im America’s Cup“, sagt Sportchef Eberhard Magg. Neben dem Deutschen Matchrace Meister Tino Ellegast und seinem Team Ellegast vom Konstanzer Yacht Club hat der Hamburger America’s-Cup-Teilnehmer und Weltumsegler Tim Kröger eine Wild Card der Veranstalter erhalten. Der 50-jährige Kröger hat sich die jungen Deutschen Vizemeister im Matchracing ins Boot geholt: Steuermann Felix Schrimper und seine Mannschaft kommen aus Konstanz und wollen an der Seite des erfahrenen norddeutschen Segelprofis ihre Chance zum Angriff aufs Matchrace-Establishment nutzen. Bei der Deutschen Matchrace Meisterschaft 2014 hatten Schrimper und seine Crew mit norddeutschen Rivalen wie Weltumsegler Felix Oehme oder Lars Hückstädt gleich mehrere mitfavorisierte Teams ausschalten können und auf ihr Talent aufmerksam gemacht.
Tim Kröger freut sich auf den Einsatz mit der jungen Bodensee-Crew. „Der Segelsport hat mir in meiner Karriere bislang schon sehr, sehr viel gegeben. Das hört nie auf. Und ich hatte und habe immer Freude daran, davon auch etwas zurückzugeben“, sagt Kröger, der im September als Skipper wieder sein europäisches Team ins Nord Stream Race von Flensburg nach St. Petersburg führen wird, „mit meinem jungen Team möchte ich beim Match Race Germany gerne meine Erfahrung teilen und den Einsatz nach Möglichkeit auch mit dem einen oder anderen Siegpunkt versüßen. Ich freue mich sehr auf die Rennen mit unserem Team „New Wave by adidas“. Mit einem Augenzwinkern fügt der mit allen Wassern des Planeten gewaschene Profi hinzu: „Natürlich setzen wir auch auf den Rückenwind der traditionell großartigen Fans vor Ort. Die könnten unser sechster Mann werden…“
Das gilt ebenso für den zweiten Lokalmatadoren Tino Ellegast und seine Crew. Der Konstanzer Matchrace-Meister, der 2014 souverän das Finale der Segel-Bundesliga in Hamburg für seinen Verein gewinnen konnte, hat sich für das Match Race Germany 2015 ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: „Wir wollen unter die Top Acht kommen.“ Mit den Mannschaften der Steuermänner Christian Binder und Max Trippolt steuern in diesem Jahr auch zwei österreichische Herausforderer den Bodensee zu den Pfingst-Duellen an um sich im Profifeld zu beweisen. Binder sagt: „Wir wollen schon das eine oder andere Rennen gewinnen und Erfahrung sammeln. Uns gefallen diese spannenden knappen Duelle.“ (…)
Die Schwäbische Zeitung schreibt:
Langenargen vg
Als Deutscher Meister 2014 im Matchrace-Segeln kommt der Konstanzer Tino Ellegast zum „Match Race Germany“ nach Langenargen. „Unter die ersten Acht“ der zwölf Teams aus zehn Ländern will der Konstanzer Ingenieur segeln. Der 35-Jährige bringt seine Meister-Crew mit: Arne Gülzow (wie Ellegast vom Konstanzer Yacht-Club), Felix Diesch und Thomas Stemmer (beide vom Württembergischen Yacht-Club). War das Quartett bei der Matchrace-Meisterschaft (im Oktober in Konstanz) in einem Boot erfolgreich, so segeln Konstanzer und Häfler sonst in der Bundesliga oft gegeneinander.
Mit dem fünften Mann hat Ellegast einen Coup gelandet: Max Rieger (WYC) verstärkt das Team. Der junge Hotelier aus Friedrichshafen war Kader-Segler im 470er und 49er, ehe er sich auf seine Ausbildung konzentriert hatte. In den vergangenen beiden Jahren war Rieger eine Stütze des Bundesliga-Teams des WYC und steuerte bei den beiden Liga-Events in der Zeppelinstadt auf die Plätze eins und zwei. Tino Ellegast ist die Geheimwaffe des Konstanzer Bundesliga-Teams.
In Hamburg, beim letzten Event 2014, holte er den Sieg. Beim Liga-Auftakt kürzlich in Tutzing lag er nach den ersten Rennen auch an der Spitze, ehe in extremen Leichtwindbedingungen die Rückschläge kamen.
Für Ellegast ist das Liga-Format mit jeweils sechs Booten in einem kurzen Rennen ein Zwischending von Matchrace mit zwei Booten oder großen Flottenwettfahrten mit 30 und mehr Booten. „Fleetrace gefällt mir nur bei One-Design-Booten und großen Feldern“, so Ellegast, der genau in einem solchen 2010 Weltmeister bei den X-99-Yachten wurde.
Für Tino Ellegast ist es nicht der erste Start in Langenargen. Vor langer Zeit war er als Nachwuchssegler im Team von Chris Law, einmal steuerte er selber. Es ist schon etwas her, aber Ellegast war rund zehn Jahre mit Begeisterung im Matchrace-Zirkus dabei. Um die halbe Welt kam er da – und war sogar einmal südamerikanischer Meister.
Fehler verboten
In der Weltrangliste schaffte es Tino Ellegast bis auf Platz 25. „Matchrace verzeiht keine Fehler“, sagt Ellegast. Wer einen Fehler mache, werde meistens auch schon Zweiter. In größeren Flotten ist man mit einem Fehler dagegen noch lange nicht der Verlierer einer Wettfahrt.
Für ein spezielles Matchrace-Training oder gar ein Training auf den Regatta-Booten von Langenargen hat das Team keine Zeit. „Wir nehmen das offizielle Training am Mittwoch wahr“, kündigt der Skipper an. „Je weniger Wind wir haben, desto leichter wird es für uns – da dann alles langsamer abläuft“, kalkuliert Ellegast.
Bei mehr Wind hätten die eingespielten Matchrace-Profis, die es auf rund 150 Tage auf dem Wasser bringen, eindeutige Vorteile. „Mal schauen, wo wir stehen“, geht Ellegast das große Matchrace ohne Druck an. Bei Platz acht käme er zwar in den Genuss der kleinsten ausgeschütteten Prämie, doch um in Langenargen ins traditionell „verkürzte“ Viertelfinale zu kommen, ist der siebte Platz nach der Vorrunde nötig. Fünf, besser sechs Siege in den jeweils elf Vorrunden-Wettfahrten sind erforderlich, um weiter zu kommen.
Die Deutschen Meister der vergangenen Jahre (Stefan Meister, Jan-Eike Andresen, Sven-Erik Horsch, Carsten Kemmling) kamen meist nur auf ein oder höchstens zwei Siegpunkte. Da müsste das Team Ellegasts deutlich beflügeln.
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Der Konstanzer Yacht Club drückt Euch die Daumen!
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